Logo Pechau.de

Foto altes Haus
Altes Haus in Pechau

Pechau - das schönste Elbauendorf Magdeburgs!

Pechau.de lieferte die Grundlage für "Pechau" in der "Wikipedia".

 

Symbol: Logo IB Dr. Solka
© Dr. Solka

Home
Lage/Ort
Geschichte >>
Ausflugsziele
Vereine und Einrichtungen

Die Geschichte Pechaus
von Dr. Hans-Christian Solka

 

1. Gründungsgeschichte
2. Slawenzeit
3. 12. bis 16. Jahrhundert
4. 17. und 18. Jahrhundert
5. 19. Jahrhundert
6. Zeit des Deutschen Reichs
7. DDR-Zeit
8. Ab 1990

 

--> [Symbol: Link öffnet im eigenen Fenster] Gründungsurkunde und Datierungsproblem ...

[Download pdf-Dokument, 15 KB]

Impressum | Kontakt

Pechau wurde 948 gegründet. Pechau ist ein typisches Elbdorf im Magdeburger Gebiet. welches 2023 sein 1075-jähriges Jubiläum feiert.

 

In der königlichen Gründungsurkunde des Bistums Brandenburg wurde Pechau als "Pechovi" (möglicherweise von "pek" - urslawisch für "sorgen") namentlich erstmals erwähnt. Die slawische Burg Pechau selbst ist nachweislich noch älter.


Das Pechauer Gründungsdatum führt man auf einen Hoftag Ottos I. zurück, auf dem das Bistum Brandenburg am 1. oktober 948 (entspricht dem Datum des Regierungsjahres 13 bzw. 948 in der Urkunde) gegründet wurde. (Die Angaben Indiktionsjahr 6 bzw. 947 und Ausstellungsjahr 949 im königlichen Diplom werden von der Diplomatik als unzuverlässiger eingestuft, da Handlung und Beurkundung durchaus unterschiedliche Bezüge aufweisen können.) Wahrscheinlich wurde die Urkunde von der Hofkanzlei in Magdeburg im Folgejahr ausgefertigt.

 

Die Besiedlungsgeschichte des ostelbischen Gebietes zählt viele tausend Jahre. Die Sueben hatten, von Norden kommend, um 750 v. Chr. begonnen, die Träger der Lausitzer Kultur zu verdrängen. Um 500 v. Chr. hatten sie das Gebiet zwischen dem Mittellauf der Elbe und der Oder gewonnen.

 

In der römischen Kaiserzeit (1.-4. Jahrhundert) lebten im ostelbischen Gebiet die Semnonen, die  das Kernvolk der germanischen Suebenstämme bildeten. Später wanderten die Semnonen nach Süden ab und lebten in den Alemannen fort.

 

Nach der großen Germanischen Völkerwanderung von 375 (Einfall der Hunnen) bis 568 (Zug der Langobarden nach Italien) rückten die Wilzen, ein Stamm der Elbslawen (Wenden) im späten 6. und 7. Jahrhundert nach dem Zerfall des Königreichs der Thüringer 531 (zu dem der Magdeburger Raum bis Elbe und Ohre gehörte) nach. Die hier verbliebenen Semnonen gingen in den Slawen auf. Im 8. Jahrhundert hatten die Völker Europas ihren Platz gefunden.

 

Nach erfolglosen Versuchen des Frankenkönigs Karl der Große (768-814), der 780 in den Sachsenkriegen (Eingliederung des Herzogtums Sachsen in das Frankenreich, 772-804) von Westen bis zur Elbe vorstieß, gelang es Anfang des 10. Jahrhunderts den deutschen Herrschern Heinrich I. (der Sachse, um 876-936) und seinem Sohn Otto I. (der Große, 912-973) im ostelbischen Gebiet Fuß zu fassen.

 

Das politische Zentrum des ostfränkisch-deutschen Reiches verlagerte sich vom Rhein-Main zum Gebiet zwischen Harz und Elbe. Otto I. sicherte die Grenze zu den Elbslawen, unterwarf und christianisierte sie.

 

Magdeburg (Magadoburg, gegründet 805 als fränkisches Kastell und Sitz eines fränkischen Grafen zur Überwachung des fränkisch-slawischen Grenzhandels an der Elbe) sollte unter Otto I. neben Rom und Aachen zu einem der Regierungszentren des Reiches ausgebaut werden.

 

937 gründete Otto I. den Moritz- oder St. Mauritiusstift Magdeburg. Als 962/968 aus dem Stift das Erzbistum Magdeburg entstand, wurden die Erzbischöfe Herren der Stadt und des Umlandes.

 

Seit 921 ist der Gau Morzane (das Land "am Sumpfsee - dem damaligen Fiener See", zwischen Elbe, Stremme, Havel, Ihle und Nuthe) Teil der Nordmark des Deutschen Reiches. Ab 937 war der gesamte Gau dem Moritzstift in Magdeburg zinspflichtig. Das dazugehörige Alt-Pechau war eine Insel in der Elbe an der Grenze zu Magdeburg und dem Herzogtum Sachsen sowie der nächstgelegene Burgward auf der slawischen Elbseite. Die schriftlich überlieferte Geschichte des Gebiets begann.

politische Zuordnung Pechaus

ca. 750

slawischer Gau Morzane, westliches Grenzgebiet zu Sachsen

921

Nordmark des Deutschen Reichs, westliches Grenzgebiet zu Sachsen

948

erste urkundliche Erwähnung Pechaus

965

Moritzstift (ab 968 Erzstift) Magdeburg

983

östliches Grenzgebiet zu den Liutizen

1139

Bistum Brandenburg, Umgebung zum Erzstift Magdeburg

1159

Gründung Neu-Pechaus, Erzstift Magdeburg

ca. 1200

 

Ende Alt-Pechaus

1269

Erzstift Magdeburg, östliches Grenzgebiet zu Sachsen

1680

Herzogtum Magdeburg von Brandenburg-Preußen, östliches Grenzgebiet zu Sachsen

1807

westliches Grenzgebiet Preußens zu Westfalen

1815

preußische Provinz Sachsen

1944

Provinz Magdeburg

1945

Sowjetische Besatzungszone

1947

Provinz Sachsen-Anhalt der SBZ

1947

Land Sachsen-Anhalt der SBZ

1949

Land Sachsen-Anhalt der DDR

1952

Bezirk Magdeburg der DDR

1990

Land Sachsen Anhalt der BR Deutschland

1994

Eingemeindung Pechaus nach Magdeburg

 >> Slawenzeit | ^
www.pechau.de I webmaster@pechau.de