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Foto: Alfons und Pia 2012

Alfons und Pia 2012

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Storchenjahr 2012 in Pechau

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Storchenjahr 2012 in Pechau

Beobachtungen von den Pechauer Storchenfreunden

 

Ankunft der Störche

Am Samstag, 24.03.2012 traf Alfons ein. Sein Federkleid war sauber, nur sein "Bart" war etwas grau. Nach einer kurzen Erholungsphase begann er mit der Futtersuche im Umkreis von 1 km um seinen Horst.

 

Bis zum 05.04.2012 musste er warten, bis "seine" Pia kam. In der Zeit des Wartens wirkte er traurig und kotete in den Horst. Für uns war dieses Verhalten völlig neu, da Alfons sonst peinlichst seinen Horst reinigte. Das Traumpaar ist nun seit drei Jahren ein Paar.

 

Paarbildung

Mit dem Eintreffen von Pia am 05.04.2012 wurde gemeinsames Klappern und Paarungen beobachtet. Dieses Jahr waren die Paarungen nicht so häufig zu beobachten. Das sonst so ausdauernde Schnabelklappern war selten zu hören. Am 07.04.2012. und am 01.05.2012 wurden unter dem Horst Eierschalen beobachtet.

 

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Pia und Alfons

Beide Störche tragen keine Ringe und können nur an morphologischen Besonderheiten und verhaltenstypische Eigenheiten unterschieden werden.

 

Morphologisch: Alfons ist größer und hat einen längerem Schnabel als Pia. Seine schwarz-weiße Konturenlinie ist dieses Jahr nahezu feingezackt.

 

Verhalten: Alfons holte Horstmaterial und Nahrung, Pia war mit Horstreparaturen beschäftigt und übernahm die Bebrütung der Eier. Bei der Verteidigung klapperten beide Alttiere sehr energisch, um Fremdstörche fern zu halten.

 

Eierlage und Brutdauer

Am 07.04.2012 begann Pia in die Eierlage zu gehen. Vom 12.05.-14.05.2012 waren die "Eisheiligen" mit Nachtemperaturen bis -3°C und Tagestemperaturen bis 11°C. Am 18.05.2012 waren die ersten Futterwechsel zu beobachten. Der zehn Meter hohe Horst, mit prominentem Horstrand, machte eine Frühbeobachtung der Jungen unmöglich.

 

Am 21.05.2012 wurden das erste, am 25.05.2012 das zweite Junge beobachtet. Das Wetter in dieser Zeit war kalt und trocken.

 

Pia schwerverletzt am linken Ständer

Am 29.05.2012 wurde Pia schwer verletzt im Umflutkanal von der Familie Müller aus Randau beobachtet. Ihr linker Ständer hing senkrecht nach unten. Eine mögliche Ursache der Verletzung kann ein Trauma durch Mäharbeiten im Umflutkanal sein. Pia konnte nicht mehr zum Horst zurückfliegen.

 

Die Jungen waren seit dem 30.05.2012 ungeschützt auf dem Horst und Storch Alfons war auch in den Nachtstunden nicht bei seinen Jungen. Futtermangel und Unterkühlungen der Jungtiere waren die Folge. Es musste unbedingt gehandelt werden.

 

In Zusammenarbeit mit dem Storchenhof Loburg und den Mitgliedern der Umwelt- und Naturschutzgruppe Biber Storch & Co wurde die Entscheidung getroffen, die Jungen vom Horst zu holen und zur Vogelschutzwarte Loburg zu bringen.

 

Rettungsaktion der Jungstörche

In einer gemeinsamen Rettungsaktion mit der Berufsfeuerwehr Magdeburg und den Städtischen Werken Magdeburg SWM wurden drei kräftige und gesunde Jungstörche vom Horst geholt und nach Loburg gebracht. In Loburg wurden sie nun aller zwei Stunden mit kleinen Futterportionen gefüttert.

 

Foto: Jungstörche 2012

 

Alfons versorgte die verletzte Pia

Am Tag der Rettungsaktion der Jungstörche flog Pia zum ersten mal wieder zum Horst. Ihr linker Ständer hing senkrecht nach unten. Pia verlies nun nur selten den Horst. Ihr Partner versorgte sie mit Nahrung. Wahrscheinlich war bei ihm der Fütterungstrieb noch voll ausgebildet und es ist natürlich die wahre Liebe.

 

Feierliche Beringung der Jungstörche in Loburg

Am 16.06.2012 erfolge die feierliche Beringung der Jungstörche mit einem ELSA-Ring oberhalb des linken Karpalgelenkes.

Die Jungstörche 2012 erhielten traditionell Pechauer Kindernamen.

 

Ring- Nr. DEH/HK 612 benannt mit "Lilly Marlen" - Lilly Marlen Wuttke

Ring- Nr. DEH/HK 610 benannt mit "Florian" - Florian Wuttke

Ring- Nr. DEH/HK 611 benannt mit "Niklas" - Niklas Olscheswki

Nach der Beringung der Pechauer Jungstörche übernahm Loana Sophie Aepler noch eine Jungstorchpatenschaft: Ring -Nr. DEH/HK 625 benannt mit "Loana Sophie".

 

Wiedereinwilderung der Jungstörche

Am 22.6.2012 wurden die Jungstörche Lilly Marleen (Horst auf dem Werbener Rathaus), Florian (Horst auf dem Werbener Paradieshof) und Niklas (auf dem Horst der Familie Pilz in Wahrenberg) intakten Storchenfamilie untergeschoben.

 

Nach telefonischer Rücksprache mit dem Storchenhof Loburg sind alle Pechauer Jungstörche gesund Mitte August vom adaptiven Horst in den Süden abgeflogen.

 

Pia kommt wieder zu Kräften

Am 29.06.2012 flogen Pia und Alfons gemeinsam zur Futtersuche zum Horst. Pia ruhte sich in den Tagen häufig aus. Ihrer Regenerationsphase tat das gut.

 

Beliebte Nahrungsgebiete

Beliebte Futterstellen der Altvögel waren durch das hohe Nahrungsangebot in unmittelbarer Horstnähe die Wiese unter dem Horst, die Nachtweidenwiese sowie die Feuchtwiesen im Umflutkanal auf der Pechauer und Gübser Seite. Bei Nahrungsknappheit war der Hühnerauslauf von Familie Hoffmann eine fündiger Ort.

 

Abflug der Altstörche

Nach 156 Tagen verließen Alfons (28.08.2012) und Pia (30.08.2012) ihr Sommerquartier.

 

Zusammenfassung von Edelgard Andres und Jörg Aepler

Foto: Patenschaften für die kleinen Störche 2012

Patenschaften für die kleinen Störche 2012

 

Foto: Storch Alfons auf einem Haferfeld 2012

Storch Alfons auf einem Haferfeld 2012

(Fotos: Dr. J. Aepler)

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