Tanz der Jungstörche 2010 Pechau - das schönste Elbauendorf Magdeburgs! |
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Storchenjahr 2011 in Pechau |
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Storchenjahr 2011 in Pechau Beobachtungen von den Pechauer Storchenfreunden
Ankunft der Störche Am Samstag dem 26.03.2011 traf Alfons gegen Mittag, mit einer Schönwetterfront bei Tageshöchsttemperaturen von 16°C und Nachtemperaturen bei -2°C, in Pechau ein. Sein Federkleid war sehr sauber. Nach kurzer Erholungsphase begann mit der Horstreparatur.
Am Montag am 28.03 stand Pia in den frühen Morgenstunden auf dem Horst. Gegenseitige Berührungen mit dem Schnabel und gegenseitiges Putzen und Kraulen festigten die alte und neue Bindung. Das Traumpaar von 2010 ist wieder da. Steinbild Orion stand zu dieser Zeit gegen 22 Uhr über dem Pechauer Horst.
Paarbildung Ab dem 01.04. wurden die regelmäßigen Paarungen beobachtet. Pia umlief Alfons und breitete leicht die Flügel aus um ihre Bereitwilligkeit anzudeuten. Die Paarungen wurden über den ganzen Tag bis zum 07.04. gesehen. Besonders das abschließende lang anhaltende Storchenklappern war nicht zu überhören. Neben Futtersuche war die Horstausbesserungen Ihre Hauptbeschäftigung. Umliegenden Baumaterial war in unmittelbarer Umgebung (Kolkverbundsystem, Umflutgelände, Karpfenteich) zu finden.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Pia und Alfons Beide Störche sind ringlos und können nur an morphologischen und verhaltenstypische Verhaltensweisen unterschieden werden. Morphologisch: Alfons ist größer, hat einen längerem Schnabel und einen kräftigeren Kehlsack als Pia. Er hat eine durchgehende feinzackiger Konturenlinie Zwei prominente Federn sind zu Beginn der Schwarz -Weißkontur zu erkennen. Verhalten: Alfons holte Horstmaterial, Pia war mit dem Horstreparaturen beschäftigt.
Eierlage und Brutdauer Um den 07.04. begann Pia in die Eierlage zu gehen, bei fortsetzender Paarungen und anschließendem Storchenklappern. Ab dem 16.04. wurden keine Kopulationen mehr beobachtet. In der Brutphase war ein eine typische Aufgabenverteilung zu beobachten. Pia brütete und Alfons versorgte Pia mit Futter und holte Horstmaterial und reparierte den Horst. Ab dem 15.05. brachte Alfons verstärkt weiches Horstmaterial. Wir vermuteten baldigen Storchennachwuchs.
Schlüpfen der Jungen Um den 18.05. schlüpften die Jungen bei einer Brutdauer von 32-37 Tagen. Der ein Meter hohe Horst, mit prominenten Horstrand, machten eine Frühbeobachtung der Jungen unmöglich. Deutliche Zeichen des Storchennachwuchses waren die wechselhafte Futtersuche, das Wiederauswürgen der Nahrung, die weiteren Ausbesserungen und Säuberungen des Horstes.
Bewachte Jungenbetreuung Von Mitte Mai (18.05.) bis Mitte Juni (vier Wochen) erfolgte die bewachte Jungenbetreuung. Das Wetter in dieser Zeit war sonnig bei Tagestemperaturen um die 21 °C mit geringen Niederschlag. Am 26.05. wurden zwei und am 31.05. wurden drei und am 11.06. 4 Jungstörche beobachten. Die Tageshöchsttemperatur lag an diesem Tag bei 27°C.
Übergang zur unbewachte Jungenbetreuung Wehrhaft gegenüber Elstern, Raben- und Greifvögeln, wurden die Jungvögel ab dem 13.06. nun die meiste Zeit des Tages allein auf dem Horst beobachtet. Nun beträgt die tägliche Nahrungsmenge je Jungtier zwischen 400-600g. Die Alttiere müssen nun gute Jäger sein, um Frösche, Mäuse und Co zu erbeuten. Der Fütterungswechsel lag zwischen 60 und 120 Minuten. Zwischen den Jungtieren gab es zu dieser Zeit einen Größen- und Entwicklungsunterschied. Das Nahrungsgebiet lag ca.3 km um den Horst. Durch die geringe Niederschlagsmenge in den letzten Monaten sind nur noch wenige Feuchtgebiete vorhanden und die umliegende Wiesen haben einen hohen Grasbewuchs. Mit der einsetzende Mahd ab dem 16.06. entstehen wieder neue Nahrungsangebote.
Beringung der Jungstörche Am 21.06. erfolgte bei bewölkten Wetter und Temperaturen um 21°C die Beringung der Jungstörche durch unseren Beringer Wolfgang Grönwald, die Magdeburger Berufsfeuerwehr und die SWM Magdeburg.
Die ELSA-Ringe wurde oberhalb des linken Kniegelenkes befestigt. Die Jungstörche 2011 wurden nach jungen Pechauer Umweltfreunden benannt: Ring- Nr.: DEH / HC 309 benannt auf "Nils" - Nils Orling Ring- Nr.: DEH / HC 310 benannt auf "Johann" - Johann Berger Ring- Nr.: DEH / HC 311 benannt auf "Felix" - Felix Berger Ring -Nr. DEH / HC 312 benannt auf " Fabian" - Fabian Rücker
Die Jungvögel waren jetzt nahezu gleich groß und körperlich gut entwickelt. Während der Beringung wurde bei Nils ein Sackband am linken Kniegelenk fest gestellt und entfernt. Das Band winkelte den Ober- und Unterschenkel an. Das Storchenjunge konnte dadurch nur erschert stehen. Eine Abschnürung oder Verstümmelung des Ständers konnte zum Glück nicht festgestellt werden. Regelmäßige Horstbeobachtungen sind erforderlich, um eine eventuelle Unterstützung durch den Storchenhof Loburg auszulösen.
Weiteres in der unbewachte Jungenbetreuungsphase Am 27.06. (Siebenschläfer) waren Tagestemperaturen über 31°C bei wolkenlosem Himmel, was einen super Sommer vermuten lassen. Über 16 Stunden werden nun von Sonnenaufgang ca. 5.08 Uhr bis Sonnenuntergang ca. 21.42 Uhr (am 27.06.) die Jungvögel von Ihren Eltern mit Futter versorgt. Mit einsetzender Dämmerung ruhten sich die Altvögel auf dem Dachfirst von Familie Hoffmann aus.
Ringmitteilungen Pechauer Weißstörche Seit 1902 werden in Deutschland Störche beringt um die Zug-, Nahrungs- und Verbreitungsgebiete zu erforschen. In Pechau erfolgt dies seit 1994. Rückfragen beim der Vogelschutzwarte Hiddensee ergab tolle Ergebnisse. Vogelfreunde aus Nah und Fern dokumentieren durch ihre zeitaufwendigen Ablesungen, wo sich die Störche befanden.
Nestlinge aus Pechau
E 549 Germania geb. 1997 Fundort 1/98 in Südafrika Todfund- 9223 km- Entfernung
vom Geburtsort (EvG)
Unsere Vermutungen und Ableitungen Ostzieher sind E 549, Helene, Pauline. E 549 beim Erstflug bis Südafrika.-9223 km ohne Navi. HO 5161 kam nach dem ersten Jahr wieder nach Deutschland.
Großflächige Ringmitteilungen und telemetrische Untersuchungen ergaben, dass der erste Flug eines Storches in den Süden seine lebenslange Flugroute prägt.
80% der Jungvogel überleben nicht den ersten Hin -und Rückflug. Beim der
nächstfolgende Langstreckenflügen vergrößern die Lebenserwartung auf über 40%
bis 60%. Unsere Pia ,Brutvögel seit 2006, ist ein sehr erfahrener Weltenbummler.
Brutvögel in Pechau DEH -KA 3195 geb. 1994 in Rühstädt (Brandenburg) Brutvogel 1999 in Pechau- 100 km (EvG)
DEH -M 557 (Stefan )geb.2003 in Pretzien (Jerichower Land) 8 /03/Los Barridos
Spanien- 2230 km (EvG) /2005 Linum-Brandenburg-106 km (EvG)/ Brutvogel 2006-08
Pechau -9 km (EvG) (jeweils 3 Junge mit Pia pro Jahr)
Unsere Vermutungen und Ableitungen Störche brüten in der Nähe ihres Geburtshorstes und wechseln auch den Brutort. Sie sind nicht ein Leben lang standorttreu. Stefan ist Westzieher. Störchinnen und Störche können jedes Jahr einen neuen Partnerschaft eingehen( Pia mit Stefan, Ludwig und Alfons).Viele Paare bleiben über Jahre dem Horst treu. (Pia/Stefan 2006 bis 2009) und (Pia/Alfons 2010 -2011). Des weitern liegt der Abstand zwischen Geburtsort und Brutort im Umkreis von wenigen bis über 100 Kilometer.
Unsere Ergebnisse sind natürlich Hypothesen, da sie nur Einzelfunde sind. Die großflächigen telemetrischen Untersuchungen aus Loburg sind natürlich aussagekräftiger.
Ringmitteilung von Jungstorch Nils 2 Die Beringungszentrale aus Hiddensee teilte mir mit, dass die Ring Nr. DEH- HC 300 von einem Jungstorch aus Schönebeck- OT Felgeleben stammt. Er wurde am 17.06.2011 beringt.
Der Horst liegt 10 km Luftlinie in SW Richtung und befindet sich auf einem Holzmast in einem Einfamilienhausgebiet deichbinnenwärts der Elbaue. Der Lebensraum ähnelt dem von Pechau sehr. Nils 2 war vom 06.08-14.08.2011 in Pechau, nachdem unsere drei flüggen Jungstörche Fabian, Johann und Felix abflogen.
Eine Vermutung ist ,dass er auf der Suche nach ein zukünftiges Brutgebiet war. Jungstörche brüten gern im Umkreis von 20 km vom Geburtshorst.
Wiesen und viel Wasser erwarten Nils 2 in unser Heimat Pechau. Die hohe Nachwuchsanzahl 2011 von 4 Jungstörchen deutet auf ein reichhaltiges Nahrungsangebot mit günstigem Lebensraum hin. Der feuchte und kühle Sommer 2011 bot den Störchen viele Regenwürmer, Grashüpfer und Mäuse. Nesthilfen auf Häuser und Scheunen sind auch schon vorhanden. |
gegenseitiges Kraulen mit dem Schnabel von Pia und Alfons
Storch Alfons mit vier Jungstorchen (Fotos: Dr. J. Aepler) |
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